Wenn die Tage wieder dunkler und kälter werden, ist es verlockend sich einfach auf der Couch zu verkriechen und den Winter abzuwarten. Was erstmal wie eine gute Idee klingt, stellt sich im Handumdrehen als Falle heraus. Die Laune sackt in den Keller, man fühlt sich müde, schlapp und antriebslos. Warum ist das so?
Die kurzen Tage mit wenig Licht signalisieren unserem Körper, in den Energiesparmodus zu fahren. Vor ein paar Jahrhunderten war das überlebenswichtig, um Ressourcen zu sparen. Heutzutage stellt das Leben im Winter genauso viele Anforderungen an uns, wie in allen anderen Jahreszeiten. Weil es sich für unseren Körper so anfühlt, als wäre es auch tagsüber Nacht, brauchen wir gute Methoden, trotzdem fit und gut gelaunt durch die kalten Monate zu kommen.
Idealer Stimmungsaufheller für Körper und Geist: Yoga!
Yoga ist da der perfekte Helfer. Schonender als andere Sportarten versorgt Yoga nicht nur unseren Körper, sondern auch unseren Geist mit Energie. Wir aktivieren unseren Stoffwechsel und blasen der Lethargie den Marsch, bis sich das Stimmungstief dauerhaft verzieht.
Damit fangen wir gleich morgens an, denn der Wintermuffelkörper braucht nun ein bisschen Unterstützung, um wach zu werden. Ein paar tiefe Atemzüge am geöffneten Fenster geben den richtigen Frische-Kick. Hängt man noch einen Sonnengruß hinten dran, startet man fit und ausgeruht in den Tag.
Unser Leben spielt sich in Innenräumen ab
Die meiste Zeit verbringen wir jetzt in Innenräumen, sitzen zuhause, im Hörsaal oder im dunklen Büro und legen die Wege dazwischen oft auch noch im Auto oder Bus zurück. Was man im Sommer schon auf kurzen Wegen ganz automatisch an Sonne tankt, muss im Winter bewusst gesammelt werden. Lange Spaziergänge eignen sich hierfür hervorragend, aber auch den Weg zur Arbeit können Sie zur Abwechslung mal zu Fuß zurücklegen. Warm eingepackt macht Ihnen die Kälte sogar auf dem Fahrrad nichts aus und Sie versorgen ihren Körper ganz nebenbei mit Luft und Licht.
Rückenmuskulatur trainieren gegen Verspannungen
Aber Vorsicht: in der Kälte verkrampfen unsere Muskeln schneller. Vor allem, wenn wir die Schultern an die Ohren ziehen, heimsen wir uns auf Dauer fiese Rückenschmerzen ein. Versuchen Sie stattdessen, beim Laufen die Schultern zu entspannen. Die Schulterblätter ziehen Sie nach hinten und nach unten und halten diese Position mehrere Atemzüge lang. Wiederholen Sie diese Übung einige Male und Sie werden nicht nur Ihre Verspannungen lösen – so trainieren Sie auch Ihre Rückenmuskulatur, so dass der Schmerz in Zukunft keine Chance mehr haben wird.
Atmen Sie mal richtig durch!
Natürlich lässt es sich im Winter nicht vermeiden, viel Zeit zuhause zu verbringen. Aber dort Trübsal zu blasen ist verboten! Rollen Sie Ihre Yogamatte aus und entspannen Sie täglich für ein paar Minuten. Das regt die Durchblutung an und hilft wunderbar gegen die immer kalten Hände und Füße. Ihre Yogasequenz darf ruhiger werden, schließlich wollen wir unsere Energie auffüllen und nicht erschöpfen. Die Haltungen „Katze und Kuh“ sollten Sie jetzt unbedingt in Ihre Yogapraxis integrieren. Gerade die Wirbelsäule ist vom vielen Sitzen schnell mal strapaziert und wird beim dynamischen Wechsel zwischen den beiden Haltungen gelockert und gedehnt. Stimmen Sie Ihre Atmung auf die Übungen ab. Das tiefe Luftholen schenkt Energie, das befreiende Ausatmen ist der beste Stresskiller – lassen Sie einfach mal alles raus!
Eine Pause für mich!
Überhaupt ist diese Jahreszeit perfekt für Reflexion und Meditation. Kommen Sie zur Ruhe und nehmen Sie sich Zeit für sich. Entspannen Sie beispielsweise beim Malen, damit schaffen Sie ganz leicht einen wohltuenden Ausgleich zum stressigen Alltag. Integrieren Sie bewusste Ruhepausen in Ihren Tag. Ein gutes Buch verwöhnt den Kopf, eine dampfend heiße Tasse Yogi-Tee wärmt von innen.
Diesen Tee, der eigentlich eine Gewürzmischung ist, können Sie auch ganz einfach selbst machen. Weil man ihn lange köcheln lässt, kann sich der köstliche Duft in der ganzen Wohnung ausbreiten, wo er für eine angenehme Wohlfühlstimmung sorgt!
Für eine Tasse brauchen Sie:
4 Gewürznelken
4 schwarze Pfefferkörner
4 Kardamomkapseln
½ - 1 Stange Zimt
1 Stück Ingwer (je nach Geschmack)
Stoßen Sie die Zutaten in einem Mörser klein, geben sie 250 Milliliter heißes Wasser dazu. Zwanzig bis dreißig Minuten köcheln lassen. Dann nach Belieben mit Milch abschmecken. Tipp: Probieren Sie einmal Kokos- statt Kuhmilch!
Lernen Sie Ihr Winter-Ich lieben
Beim Yoga geht es darum, den Moment als solchen wahrzunehmen und den eigenen Körper zu spüren. Akzeptieren Sie, dass Sie im Winter ein anderer Mensch sind. Unsere Haut wird blasser, wir brauchen mehr Ruhe, wir ziehen uns zurück und schöpfen Kraft in der Retrospektion. Jetzt von unserem Körper genauso viel zu verlangen wie sonst, sorgt nur für Frust. Stattdessen gehören diese Gegensätze zu unserem Leben wie Tag und Nacht. Der Winter ist kalt und dunkel, daran kann keine Yogaübung der Welt etwas ändern. Viel mehr als das ist der Winter jedoch auch eine Ruhe-Oase, aus der wir gestärkt und entspannt ins neue Jahr starten können.