Zum Jahreswechsel ist es bei uns in Deutschland üblich, nach einem leckeren Abendessen wie Fondue oder Raclette die Zukunft anhand Bleifigürchen vorherzusagen oder wieder einmal über den ulkigen Butler und seine uralte Hausherrin in „Dinner for One“ zu schmunzeln, um letztendlich pünktlich um Mitternacht die Raketen fliegen zu lassen. Doch wie haben andere Nationen den Eintritt ins neue Jahr gefeiert? Und welche Traditionen sind dabei zu verzeichnen?
Spanien
In Spanien ist es üblich, am Vorabend des neuen Jahres zu einem ausgiebigen Galadinner zu gehen. Dort wird den ganzen Abend über geschlemmt, gelacht und getanzt. Um Punkt Mitternacht hat dann jeder 12 Weintrauben vor sich. Dabei gibt es zwei Versionen der „Glücks-Trauben“ Die eine besagt, dass demjenigen, der alle 12 Weintrauben bis zum letzten Glockenschlag gegessen hat, ein besonders gutes und glückliches Jahr bevorsteht. Eine andere Variante ist die der 12 Wünsche. Wenn die Glocken ausgeläutet haben und sich alle um den Hals gefallen sind, ist es Zeit sich mit jeder Traube die man verspeist, einen Wunsch zu wünschen. Dieser soll dann im Laufe des nächsten Jahres in Erfüllung gehen.
USA
In Amerika ist Silvester ein wahrlich anderes Spektakel. Die Amerikaner verhalten sich nämlich zum Jahreswechsel ungewöhnlich bedeckt. Weder große Feuerwerke noch ein gemütliches Zusammensitzen, essen und ratschen wird hier zelebriert/ groß geschrieben. Ein Highlight haben die Amerikaner jedoch schon. Den alljährlichen Times Square Ball Drop. Bei diesem Ball Drop fährt eine 5000 Kilogramm schwere, glitzernde, geodätische Glaskugel, besetzt mit 672 Waterford-Kristallen aus Irland an einem Stab nach unten, der auf dem Dach des New Yorker Wolkenkratzer New Times Square festgemacht ist. Dabei wird sie erst 60 Sekunden bevor das neue Jahr beginnt losgeschickt. Rund 1 Million Menschen verfolgen das Spektakel direkt vor Ort während knapp 300 Millionen Amerikaner die Show live vor dem Fernseher genießen.
Italien
In Italien ist da die Geschichte mit der roten Unterwäsche, die durch das Tragen beim Jahreswechsel Glück, Gesundheit und Liebe voraussagen soll. Doch das ist nicht der einzige Brauch im Land der Pizza, Pasta und flotten Vespas. Wenn die Uhr auf null springt werden vielerorts traditionell Linsen gegessen. Aufgrund ihrer Form stehen diese für einen besonderen Geldsegen für das bevorstehende Jahr. Deshalb versuchen viele Italiener auch Gleich ihr Glück beim Lotto.
Brasilien
In Brasilien ist es Brauch, zum Jahreswechsel ausschließlich weiße Kleidung anzuziehen. Diese prophezeit einen guten Start ins neue Jahr und ist deshalb nicht selten mit dem Wort „Paz“, was so viel bedeutet wie Frieden, bedruckt. Und dann war da noch die Sache mit den weißen Socken… Am 29. Dezember muss ein frisches Paar Socken angezogen werden, dass erst im neuen Jahr wieder ausgezogen werden darf. Den rechten Socken legt man dann in die Sonne, was bei einer durchschnittlichen Höchsttemperatur von 30° C kein Problem ist. Später wirft man ihn möglichst weit weg. Der linke Socken wird dann in der Nacht rausgelegt und anschließend ebenfalls weit weggeworfen. Dieses Ritual bringt angeblich Glück und Zufriedenheit.