Das schwedische Lagom spielt in der Inneneinrichtung gerade eine große Rolle. Der skandinavische Stil ist seit Jahren beliebt, doch der Lagom Stil ist nicht das Gleiche: er kann minimalistisch umgesetzt werden, das ist jedoch kein Muss. Vielmehr geht es um die perfekte Balance zwischen Einrichtung und leerem Raum, zwischen modernen Möbeln und antiken Stücken, zwischen Rückzugsort und einem einladenden Treffpunkt für Freunde und Familie. Das richtige Maß bestimmen Sie!
Verpassen Sie Ihrem Zuhause ein Lagom-Makeover mit unseren Tipps:
Nehmen Sie sich Zimmer für Zimmer vor und versuchen Sie zunächst, den Raum zu verstehen: wie wird der Raum genutzt? Gibt es bereits etwas, das dem Raum Charisma verleiht: ein Erkerfenster, natürliches Tageslicht oder besonders schöne Fußleisten? Ihr Zuhause sollte nicht nur gut aussehen, sondern auch praktisch und wohnlich sein. Wenn Sie einen Lieblingssessel haben, in dem Sie gerne lesen, fragen Sie sich, ob er genug Licht bekommt. Gibt es eine Ablage für Ihre Kaffeetasse in der Nähe? Können Sie sich frei in der Wohnung bewegen oder müssen Sie sich immer wieder an Möbeln vorbeischieben? Untersuchen Sie Ihr Zuhause auf flüssige Bewegungsabläufe, vermeiden Sie Umwege oder unnötige Gegenstände.
Weniger ist mehr – dieser Sinnspruch fällt oft in Zusammenhang mit Lagom Living. Hier geht es tatsächlich darum, sich auf das Nötigste zu reduzieren, dafür aber Möbel und Gegenstände zu besitzen, die qualitativ hochwertig sind und an denen das Herz hängt – und zwar nicht nur ein paar Monate lang. Ein klassisches, minimalistisches Design bietet sich auch deswegen an, weil man solche Stücke über Jahre besitzen kann. Sie lassen sich leicht ergänzen, und sind sie nachhaltig gearbeitet, hat man lange Freude daran. Hier widerspricht Lagom der Mentalität: nur neu ist gut. Ständig wollen wir uns belohnen und sammeln für den kurzen Kaufrausch immer mehr Produkte an. Glücklich macht das nicht, wenn man einmal darüber nachdenkt. Gebrauchte oder antike Möbel lassen sich deshalb besonders gut ins Lagom Wohnkonzept integrieren. Und bedeutet die richtige Balance nicht eben auch eine Mischung aus alt und neu?
Viele Lagom Wohnungen folgen einem neutralen, monochromen Konzept mit zarten Farbimpulsen. Eine ruhige Umgebung sorgt schließlich für klare Gedanken. Naturmaterialien bringen die Außenwelt mit ins Zuhause: warme Holztöne und Bastmaterialien werden ergänzt vom Grün der Zimmerpflanzen. Lagom bedeutet jedoch keinesfalls, dass Sie auf den Zug der neutral colors aufspringen müssen. Auch ein kräftiges Rot oder intensive Blautöne lassen sich zu einem ausbalancierten Wohngefühl arrangieren. Genau richtig kann eben auch heißen, nicht zu wenig Farbe im Zuhause haben zu wollen!
Auch bei der Dekoration gilt: überlegen Sie sich genau, was Sie in Ihre Wohnung stellen wollen. Pflanzen bringen die Natur mit in die eigenen vier Wände und verbessern die Luftqualität. Keramik und Gläser bieten sich an, achten Sie jedoch auf klassische Formen und schlichtes Design, an dem Sie sich nicht satt sehen werden. Nachhaltigkeit sollte auch beim Dekorieren eine Rolle spielen. Nur schöne Dinge, die Sie wirklich lieben, möchten Sie sich auch immer wieder anschauen!
Bei aller Liebe zu Lagom – vergessen Sie nicht, dass es Ihre Wohnung ist, die Sie gerade einrichten! Man kennt das ja: ein neuer Lifestyle Trend taucht auf und plötzlich sehen alle Wohnungen gleich aus: irgendwie leblos. So ist Lagom nicht zu verstehen! Loten Sie Ihre eigenen Lagomgrenzen aus und bringen Sie Ihre Persönlichkeit zum Ausdruck. Nicht Minimalismus sollte Ihr Vorbild sein, sondern Ihr eigenes Gefühl. Denn Ihr Zuhause darf nicht nur hübsch anzusehen sein, es muss sich zuallererst gut anfühlen und Ihre Bedürfnisse erfüllen. Das ist Lagom!