Karte 4
Éomer wurde im Jahr 2991 des Dritten Zeitalters geboren, seine Schwester Éowyn 2995. Im Ringkrieg 3018/19 ist Éomer faktisch Oberbefehlshaber der Rohirrim in den Schlachten um die Hornburg und auf den Pelennor-Feldern; König Théoden hatte ihn kurz vorher, nach dem Tod seines Sohnes Théodred bei der zweiten Schlacht um die Furten des Isen, zum Erben ernannt.
Nach dem Ringkrieg herrscht Éomer als 18. König der Mark, König von Rohan, bis zu seinem Tod im Jahr 63 des Vierten Zeitalters mit 93 Jahren, bekannt als Éomer Éadig (altenglisch: »der Glückliche«). Er heiratet Lothiriël, Tochter des Fürsten Imrahil von Dol Amroth, ihr Sohn Elfwine der Schöne wird der neunzehnte König der Mark.
Éowyn – der Name bedeutet »Freude an Pferden« im Altenglischen – ist bekannt als die »Jungfrau von Rohan«, die »Schildmagd von Rohan« und die »Weiße Dame von Rohan«. In den Jahren vor dem Ringkrieg pflegte sie König Théoden, der von Gríma Schlangenzunge in Passivität und Senilität getrieben worden war. Nach der Heilung von Théoden und dessen Abreise in den Krieg soll sie das Land hüten, schleicht sich jedoch verkleidet als Soldat Dernhelm mit in die Schlacht und tötet auf den Pelennor-Feldern den Herrn der Nazgûl, den Hexenmeister von Angmar. Sie heiratet nach dem Ringkrieg Faramir, der unter König Aragorn Truchsess von Gondor wird und Fürst von Ithilien.
In der ersten Filmtrilogie von Peter Jackson wird Éowyn von Miranda Otto dargestellt, Éomer von Karl Urban.
Karte 10
Galadriël, im Ersten Zeitalter geboren, spielt in »Der Herr der Ringe« eine nur untergeordnete Rolle, ähnlich wie ihr Schwiegersohn Elrond. Sie ist aber, wie dieser, eine der bedeutendsten und mächtigsten Personen unter den Elben des Dritten Zeitalter. Sie trat früh als starke Persönlichkeit in Erscheinung; bei der Rebellion der Noldor gegen die Valar war sie eine der treibenden Kräfte. Am Ende des Ersten Zeitalters blieb sie, anders als viele ihrer Verwandten, in Mittelerde. Die stolze und hochmütige Frau wäre nach dem Tod von Gilgalad der Erbfolge entsprechend Hohe Königin gewesen und wurde von vielen als solche betrachtet – auch von Tolkien. »Die Elbenkönigin Galadriël«, schreibt er 1951 in einem Brief.
Lothlóriën, über das sie am Ende des Dritten Zeitalters mit ihrem Gemahl Celeborn herrscht, ist ein eher unbedeutendes, kleines Reich; sie ist im Laufe der Zeit weise geworden. Ihre größte Prüfung besteht sie, als sie den Herrscherring zurückweist, den Frodo ihr anbietet.
Von der Maia Melian lernte sie viel Weisheit und Magie, wie man an Galadriëls Spiegel und Galadriëls Phiole sieht. Mithilfe des Rings des Wassers, Nenya, den sie ebenso von Celebrimbor erhalten hatte wie den Elessar, den Elbenstein, können Celeborn und sie Lothlóriën bewahren. Nach dem Ringkrieg geht Galadriël mit Gandalf und den anderen Ringträgern in den Westen, nach Aman; ihr Gatte Celeborn bleibt in Mittelerde.
Die Enkelin von Galadriël ist Arwen, die spätere Königin und Gattin von Aragorn. Galadriëls Tochter Celebrían hat Elrond geheiratet. Arwen wird als Ebenbild ihrer Vorfahrin Lúthiën betrachtet, als schönste lebende Frau, und erhält deshalb den Beinamen Undómiël: Abendstern. Das ist der bedeutendste Stern in der elbischen Mythologie, ist es doch Earendil, der »Flammifer von Westernis«, der als Abend- und Morgenstern in seinem Schiff Vingilot am Himmel seine Bahn zieht.
Karte 11
Beorn, der in »Der Hobbit« eine bedeutende Rolle spielt, ist ein riesiger Mensch, der sich in einen großen, schwarzen Bären verwandeln kann. Der Gestaltwandler ist kein »normales« verfluchtes Werwesen wie der klassische Werwolf, sondern in der Lage, diese Umwandlung nach Belieben zu steuern. Der Vegetarier züchtet riesige Bienen, lebt hauptsächlich von Milch und Honig, kann mit Tieren reden und beschäftigt sie als Bedienstete. Ab und zu versammelt er Bären zum Bärentanz. Ein gutmütiger, wenn auch leicht reizbarer Charakter, ist er im »Hobbit« zunächst sehr skeptisch gegenüber den Fremden. Er kennt Radagast, auf den Gandalf sich beruft, und hilft den Gefährten um Bilbo und Thorin Eichenschild nicht nur weiter, sondern entscheidet letztlich die Schlacht der fünf Heere am Erebor und tötet Bolg, den Anführer der Orks. Obwohl ein Einsiedler, ist er Herr eines eigenen Stammes, der Beorninger.
Wie oft bei Tolkien findet sich ein Vorbild für Beorn in der nordischen Mythologie, in der Gestalt des Berserkers (»Bärenhautträger«, »Bärenhemdiger«). Berserker waren in manchen Sagen Männer, die sich in Bären verwandeln konnten, werden aber auch als Gesindel erwähnt, das herumzog und Wegegeld erpresste. In der realen nordischen Geschichte wird von ihnen als extrem starken und wagemutigen Kämpfern berichtet, die sich vor der Schlacht mit Fellen herrichteten und mit Drogen und Trance in einen Kampfesrausch versetzten, die »Berserkerwut«; daran dürfte aber auch viel »Marketing« gewesen sein.
Tolkien hat später selbst eingeräumt, dass er mit der Figur des Beorn viel Potenzial verschenkt hat: Für das, was an Ideen und Möglichkeiten in ihr steckt, spielt sie eine viel zu kleine Rolle
Karte 14
Drachen haben Tolkien seit seiner Kindheit interessiert, wie er in »On Fairy-Stories« (»Über Märchen«) bekennt und man mehreren seiner Zeichnungen entnehmen kann. 1923 veröffentlichte er eine erste Fassung des Gedichtes »Der Hort« mit einem ganz »traditionellen« Drachen. Drachen tauchen 1927 auf in »Roverandom«, ebenso im »Brief vom Weihnachtsmann«.
Der erste Drache, mit dem Tolkien bekannt wurde, ist Smaug aus »The Hobbit« (1937). Kurz nach dem Erscheinen des Buches hielt Tolkien im Januar 1938 im Naturwissenschaftlichen (!) Museum einen Weihnachtsvortrag für Kinder über Drachen, bei dem er einige seiner Zeichnungen zeigte. Auch in seiner wissenschaftlichen Arbeit beschäftigte sich Tolkien hin und wieder mit Drachen.
Bei seinen Drachen hat Tolkien wie in anderen Bereichen verschiedene Mythologien und Sagen zusammengeführt. Schon seit Jahrtausenden gelten Drachen als mythische, oft geflügelte Wesen, die nicht selten mit Schlangen gleichgesetzt werden. Häufig sind sie sehr mächtig. So war die Urgöttin Tiamat, die von Marduk erschlagen wurde, dem obersten Gott der Assyrer und Babylonier, eine große Drachin. Laut dem Schöpfungsmythos »Enuma Elisch« schuf Marduk aus ihrem Leichnam Himmel und Erde und aus ihrem Blut und Lehm die Menschen. In der hinduistischen Vorstellung ruht Vishnu mit seiner Gattin Lakshmi im »Milchmeer«, getragen von dem tausendköpfigen männlichen Drachen (auch Schlange) Ananta; am Ende der Zeit wird dieser giftiges Feuer spucken und die Schöpfung vernichten. Weltumspannend ist die Midgardschlange Jörmungandr/Jormungand, an der Wurzel der Weltenesche Yggdrasil nagt der meist als Drache beschriebene leichenfressende Nidhöggr (»Neiddrache«).
Die in der hebräischen Bibel vorkommenden Drachen Leviathan und Behemoth spielten vor allem in mittelalterlichen Vorstellungen eine Rolle und werden in politischen und soziologischen Schriften auch im übertragenen Sinne genutzt. Die Geschichte von Daniel, der einen babylonischen Drachen(götzen) tötet, indem er ihn mit Fladen aus Pech, Fett und Haaren füttert (Dan 14, 23–27), kann als Gleichnis gelesen werden wie auch als Erzählung über einen sehr erfindungsreichen Propheten.
Von großer Bedeutung für die christliche Mythologie und auch für Tolkiens Vorstellungen von Drachen ist die Offenbarung des Johannes, in der der Drache mit Satan gleichgesetzt wird. Der Kampf des Drachen mit dem Engel weist deutliche Parallelen auf zum Kampf von Earendil mit Ancalagon, auch darin, dass auf beiden Seiten ganze Heere kämpfen: »Er wurde gestürzt, der große Drache, die alte Schlange, der Teufel oder Satan heißt und die ganze Welt verführt, der Drache wurde auf die Erde gestürzt, und mit ihm wurden seine Engel hinabgeworfen.« (Offb 12,9)
Neben dieser urchristlichen Überlieferung wurden die Drachenvorstellungen des Abendlandes stark geprägt von griechischen Sagen und Mythen. Herakles muss, um die goldenen Äpfel der Hesperiden zu erlangen, einen Drachen bezwingen (je nach Variante tut er dies selbst oder er schickt listigerweise den Titanen Atlas, sie für ihn zu holen), und er erschlägt die siebenköpfige Hydra, eine Drachenvariante. Typhoon, Sohn der Gaia und des Tartaros, wird oft als Riese mit hundert Drachen- oder Schlangenköpfen beschrieben; er konnte nicht getötet werden, sondern wurde von Zeus unter dem Ätna begraben, wo er heute noch manchmal Feuer spucken soll. Perseus befreite Andromeda vor der Opferung an einen Drachen. Kadmos, Gründer und König von Theben, erschlug einen Drachen und pflanzte dessen Zähne in den Boden; daraus erwuchsen die fünf Stammväter der thebanischen Adelsgeschlechter. Nach seinem Tod wurde der Vater der Europa angeblich in einen Drachen verwandelt.
Ab dem frühen Mittelalter wuchsen alle diese Wurzeln zu verschiedenen Drachensagen und -vorstellungen zusammen, bei denen es meistens mehr um den Drachentöter als um den Drachen geht. Zu den bekanntesten literarischen Ausformungen gehören im deutschen Sprachraum das Nibelungenlied und im englischen das Beowulf-Epos. Im christlichen Kontext sind die über 80 heiligen Drachentöter bedeutsam, unter denen besonders Georg hervorsticht. Nur wenige gehen liebevoll mit Drachen um, so die heilige Martha, die im 12. Jahrhundert den Meeresdrachen Tarasque zähmte, weswegen man ihrer heute noch jährlich in Tarascon gedenkt.
Nach vielen Vorstellungen sollen Drachen besonders gerne Jungfrauen fressen, die ihnen oft geopfert werden müssen; dies ist ja schon in der Antike so bei Perseus und Andromeda. Das Blut der Drachen soll laut manchen Mythen unverwundbar machen, man denke an Siegfried. Sigurd in der Edda versteht, nachdem er davon gekostet hat, die Sprache der Vögel, der »hürnen Seyfried« (15. Jahrhundert) muss dazu das Drachenherz verspeisen. Häufiger aber gilt das Blut als giftig: Beowulf stirbt an dem Drachengift in der Wunde.
Bis ins frühe 19. Jahrhundert war es in Europa Konsens, dass Drachen existierten. Conrad Gessner stellte sie in seinem berühmten »Schlangenbuch« (1589) vor, Ulisse Aldrovandi in »Serpentum et draconum historiae libri duo« (1605) und auch der Autor des »Musaeum Hermeticum« (1678). Der Lindwurmbrunnen in Klagenfurt (um 1590) ist nur ein Beispiel dafür, wie allgemein verbreitet Drachenvorstellungen waren. Das Wappen des Herzogs von Marlborough zeigt zwei Drachen, die Flagge von Wales einen.
Tolkiens Drachen außerhalb von Mittelerde alle aufzuzählen würde hier zu weit führen. Ein Meisterwerk ist »Bauer Giles von Ham«, entstanden 1936, aber erst 1949 veröffentlicht; die Geschichte gehört zum Besten, was Tolkien geschrieben hat: voller Humor und überbordender Phantasie, teilweise auch voll Ironie und manchmal Sarkasmus. Die klassische Fantasy-Story ist zugleich Kunstmärchen, politische Parabel, soziales Lehrstück und nicht zuletzt ein sprachwissenschaftliches Spiel und höchst vergnüglich zu lesendes Stückchen Literatur, mit dem Tolkien starken Einfluss auf moderne Drachengeschichten nahm.
Für die Drachen in Mittelerde hat Tolkien ein ausgereiftes Gesamtkonzept und eine in sich schlüssige Entwicklungsgeschichte geschaffen; sie sind sowohl mythologisch wie biologisch und literarisch »voll ausgereift«. Erschaffen wurden sie von Melkor (Morgoth) in Angband. Die ersten Drachen waren die flügellosen Urulóki (»Feuerschlangen«), die aussahen wie riesige Echsen; der mächtigste war ihr Stammvater, Glaurung der Goldene. Sie konnten magisches Feuer speien; wie in vielen Sagen waren ihre Ausscheidungen und ihr Blut giftig. Sie waren intelligent, eitel, boshaft und konnten sprechen, einige verfügten auch über Magie und einen bannenden Blick.
Später züchtete Melkor Kaltdrachen – sie konnten hervorragend fliegen, aber kein Feuer speien – und die geflügelten Feuerdrachen (wie Smaug), die sich eher unbeholfen in der Luft bewegten und an riesige Fledermäuse erinnerten. Deren Feuer war magisch und so stark, dass es wahrscheinlich sogar die Ringe der Macht hätte zerstören können, mit Ausnahme des Herrscherrings.
Der mächtigste der Feuerdrachen war Ancalagon der Schwarze, der in der letzten Schlacht des Ersten Zeitalters von Earendil erschlagen wurde; sein Sturz zerbrach den Thangorodrim. Einige Drachen überlebten und waren noch im Dritten Zeitalter aktiv. Dáin I., König der Zwerge, wurde im Jahr 2589 des Dritten Zeitalters mit seinem zweiten Sohn Frór vor den Türen seines Palastes in den Ered Mithrin von einem großen Kaltdrachen erschlagen. Und Smaug, der letzte der Feuerdrachen, wurde erst 2941 DZ von Bard I. getötet. Dieser war wie die meisten Drachentöter, die Tolkien beschreibt, ein Mensch. Andere waren Fram von den Rohirrim, der im 21. Jahrhundert den Drachen Scatha tötete, und Túrin, der im Ersten Zeitalter Glaurung erschlug. Der einzige Elbe, der als Drachentöter bekannt wurde, war Earendil, aber dieser war zu dem Zeitpunkt kein normaler Elbe mehr. Sein Kampf mit Ancalagon erinnert eher an die biblische Szene in der Apokalypse des Johannes, wenn der Erzengel Michael den Drachen Satan besiegt: »Und ich sah einen Engel vom Himmel herabfahren, der hatte den Schlüssel zum Abgrund und eine große Kette in seiner Hand. Und er ergriff den Drachen, die alte Schlange, das ist der Teufel und der Satan, und fesselte ihn für tausend Jahre.« (Offb 20,1–2)
Karte 16
Tom Bombadil: »Meister von Wald, Wasser und Berg«, so nennt ihn seine Gattin, die Nixe Goldbeere, er selbst nennt sich »Meister« mit »Macht über Geister«. Er ist eines der ältesten Wesen in Mittelerde (nicht das älteste, die Istari sind mindestens genauso alt), genannt auch Iarwain Ben-adar, Forn, Orald, der Uralte und der Vaterlose. Auch wenn Tom alt und weise und in seinem Wald ausgesprochen mächtig ist – selbst Sauron hätte ihn erst besiegen können, wenn er den Rest der Welt beherrscht hätte, und er hat keine Probleme, Frodo und seine Gefährten vor dem Alten Weidenmann und den Grabunholden zu retten – erinnert er vom Eindruck her an eine Witzfigur: nur wenig größer als die Hobbits, in blauer Jacke und gelben Stiefeln, eine blaue Feder am Hut, stets singend und Nonsens-Texte von sich gebend, nur selten zu ernsten Gesprächen bereit.
Tolkien selbst meinte, Tom sei eines jener Rätsel, die es eben geben müsse. Man kann vermuten, dass er entweder ein Maia ist, der sich in Mittelerde niederließ, oder noch eher einer der Schutzgeister, die auf Bitten von Yavanna gerufen wurden, um die Olvar, die Pflanzen mit Wurzeln, zu beschützen. Er unterhält Kontakte zu Menschen und Hobbits, zum Beispiel zu Bauer Maggot, den er in dem Gedicht »Tom geht rudern« freundlich »Alter Ackerkloß« nennt. Über seine Hochzeit mit Goldbeere berichtet das Gedicht »Die Abenteuer des Tom Bombadil«.
Karte 19
Elrond: Der Name ist Sindarin und bedeutet »Sternendach«. Der Herr von Imladris (Bruchtal), Sohn von Earendil und von Elwing, Bruder von Elros Tar-Minyatur und Vater von Arwen Undomiël, Träger von Vilya, dem Ring der Luft, genannt auch Meister Elrond oder Elrond der Halbelb, ist gegen Ende des Dritten Zeitalters neben Círdan und Galadriël der bedeutendste der in Mittelerde verbliebenen Elben. Weitaus jünger als diese, wurde er im 6. Jahrhundert des Ersten Zeitalters geboren. Wie in seinem Bruder war in ihm das Erbe von Elben und Menschen und der Maiar vertreten, deshalb wurden sie auch Halbelben genannt. Als Erwachsene mussten sie sich nach dem Ratschluss der Valar entscheiden, ob sie Elben oder Menschen sein wollten, wie später auch Elronds Tochter Arwen und seine Söhne Elladan und Elrohir. Elrond entschied sich für das Schicksal der Elben. Er wurde der Herold von Gil-galad und führte dessen Heer im Krieg gegen Sauron im Zweiten Zeitalter. Nach dem Tod von Celebrimbor gründete er Imladris als Zuflucht und Festung. Nachdem Sauron vertrieben worden war, wurde er zum Vizeregenten ernannt und erhielt den blauen Ring Vilya.
Auch im Krieg des Letzten Bündnisses war Elrond als Herold Gil-galads in vorderster Front am Kampf gegen Sauron beteiligt. Er riet Isildur, genauso wie Círdan es tat, den Herrscherring im Feuer des Orodruin zu zerstören, doch Isildur hörte nicht auf die beiden. Im Dritten Zeitalter ist Elrond bekannt als Weiser, Gelehrter, Wahrsager, Heiler und Förderer der Musik; er spielt auf einer silbernen Harfe, und sein Haus ist ein Hort der Geschichten und der Musik. Doch ist er vom Hochmut der Elben beseelt: Seine Tochter Arwen darf Aragorn erst heiraten, als dieser das Vereinte Königreich beherrscht. Er selbst fährt nach dem Ringkrieg in den Alten Westen, nach Aman, in Imladris herrschen ab dieser Zeit seine Söhne Elladan und Elrohir.
In den beiden Filmtrilogien von Peter Jackson wird Elrond von Hugo Weaving dargestellt.
Karte 24
Die Palantiri wurden von Feanor geschaffen. »Palantir« ist Quenya und bedeutet »Der weithin Sehende, der von Weitem sieht«. Die sieben sehenden Steine wurden Amandil, dem Vater von Elendil, von Elben aus Tol Eressea geschenkt und von Elendil und seinen Söhnen mit nach Mittelerde gebracht.
Die vollkommen glatten Kugeln aus einem schwarzen, sehr schweren und unzerbrechlichen Kristall mit einem Durchmesser zwischen etwa 30 und 150 Zentimetern zeigten Bilder in der Blickrichtung des Betrachters, der damit durch Gegenstände über weite Entfernungen schauen konnte. Sie zu kontrollieren setzte jedoch viel Übung, Willensstärke und Konzentration voraus. Mit zwei Palantiri konnte man miteinander kommunizieren, über Bilder und Gedankenaustausch. Dies bot die Gefahr des Missbrauchs; so kann Sauron sowohl Saruman wie Denethor täuschen und ihnen teilweise sogar seinen Willen aufzwingen.
Die Palantiri wurden in Mittelerde ursprünglich auf verschiedenen Türmen in den beiden Königreichen aufbewahrt: in Annúminas, auf den Emyn Beraid, auf der Wetterspitze, in Minas Ithil, Osgiliath, Minas Anor (älterer Name der Stadt Minas Tirith) und im Orthanc. Der Stein auf den Emyn Beraid war der einzige, der mit den anderen nicht in Verbindung stand; er blickte aufs Meer hinaus. Círdan bewachte ihn, bis die Ringträger nach Aman fuhren und ihn mitnahmen. Die Steine von Annúminas und der Wetterspitze gingen mit Arvedui Letztkönig unter. Der Stein von Osgiliath ging beim Sippenstreit im Jahr 1437 des Dritten Zeitalters verloren, der von Minas Ithil fiel bei der Eroberung 2002 DZ den Nazgûl und somit Sauron in die Hände. Die Steine in Minas Tirith und Orthanc waren lange nicht mehr benutzt worden, als Denethor und Saruman sie einsetzten.
Karte 25
Círdan der Schiffbauer: Im Dritten Zeitalter wahrscheinlich der älteste aller noch in Mittelerde lebenden Elben, einer der ältesten Elben überhaupt und einer der 144, die am Anfang am Cuiviénen erwachten. Gilt als besonders weise. Anführer jener Teleri, die auf den Rat von Osse an den Küsten von Mittelerde blieben, statt nach Aman zu ziehen, von Osse selbst lernte er die Kunst des Schiffbaus. Herr der Falas und der Häfen Brithombar und Eglarest, floh nach der Nírnaëth Arnoëdiad mit Gil-galad auf die Insel Balar. Träger des Roten Ringes Narya, den ihm Gil-galad vor dem Krieg des Letzten Bündnisses gegeben hatte. Círdan übergab den Ring nach dessen Ankunft Gandalf, da der alte Elbe einer der wenigen war, die um die Natur der Istari wussten, der »Zauberer«, die nach Mittelerde zum Kampf gegen Sauron geschickt worden waren. Während des Zweiten und Dritten Zeitalters ist Círdan der Hüter der Grauen Anfurten im Golf von Lhûn. Zudem ist er Mitglied des Weißen Rates. Er wirkt, unüblich für einen Elben, sehr alt und hat einen langen Bart – er ist der einzige Elbe, bei dem ausdrücklich erwähnt wird, dass er einen Bart trägt. Ob und wann er selbst in den Alten Westen fuhr, ist nicht bekannt.
Karte 26
Der Düsterwald oder Nachtwald ist das größte zusammenhängende Waldgebiet von Mittelerde im Dritten Zeitalter, östlich des oberen Anduin und südlich der Ered Mithrin, des Grauen Gebirges. An der breitesten Stelle misst er etwa 300 Kilometer, in der Nord-Süd-Richtung erstreckt er sich über circa 700 Kilometer, er bedeckt insgesamt ein Gebiet von rund 175 000 Quadratkilometern und ist damit etwa dreimal so groß wie das Auenland oder Fangorn und etwa so groß wie Syrien, Kambodscha oder Tunesien. Der Eryn Galen, der »Große Grünwald«, wie der Wald bis ins 11. Jahrhundert des Dritten Zeitalters hieß, ist die Heimat der Waldelben des Grünwaldes, der Tawarwaith. Diese zogen etwa um das Jahr 1000 des Zweiten Zeitalters unter ihrem König Oropher aus der Region von Lóriën hierher. Beim Krieg des Letzten Bündnisses starb Oropher, unter seinem Sohn Thranduil zogen sich die Tawarwaith in den Nordosten des Waldes zurück und ließen den Kontakt zu anderen Elbenvölkern abreißen. Um 1050 DZ erbaute Sauron Dol Guldur, und die Menschen begannen, den Wald »Düsterwald« oder »Nachtwald« zu nennen, bei den Elben hieß er Taur-nu-Fuin (»Wald unter dem Nachtschatten«) oder Taur-e-Ndaëdelos (»Wald der großen Furcht«). Zunehmend ließen sich gefährliche Wesen im Wald nieder, riesige Spinnen und Fledermäuse, die wenigen Menschen überlebten als Waldläufer unter beschwerlichen Bedingungen. Die Alte Waldstraße verfiel. Nördlich von ihr verläuft der Elbenpfad, den Bilbo und seine Gefährten nahmen und der den Verzauberten Fluss kreuzt. Während des Ringkriegs werden die Tawarwaith von Saurons Kräften angegriffen, können sich jedoch halten. Nach der Zerstörung von Dol Guldur durch Celeborn und Galadriël treffen sich Celeborn und Thranduil in der Mitte des Waldes und geben ihm einen neuen Namen: Eryn Lasgalen, »Wald der grünen Blätter«. Der Nordteil bleibt das Reich der Tawarwaith, der Süden wird unter die Herrschaft von Lóriën gestellt und die Mitte den Beorningern und Waldmenschen zugesprochen.
Karte 29
Celebrimbor (Sindarin: »silberne Faust, Silberhand«): Ein Sohn von Curufin, Enkel von Feanor und der größte aller Elbenschmiede im Zweiten Zeitalter. Sagte sich vom Eid der Söhne Feanors und seinem Vater Curufin los und blieb nach dessen Vertreibung in Nargothrond. Oberhaupt der Gwaith-i-Mirdain, der Gilde der Elbenschmiede, der Juwelenschmiede von Eregion. Er schuf den Elessar, den Elbenstein, den Aragorn von Galadriël erhielt. Von Sauron verführt, der sich als Annatar, Herr der Geschenke, bei den Elben einschmeichelte, schmiedete er zwischen 1500 und 1590 ZZ zahlreiche Ringe der Macht, gegen 1590 waren die Drei Ringe der Elben fertiggestellt. Als Sauron um 1600 den Herrscherring schmiedete, durchschaute Celebrimbor seine Absichten. 1693 überzog Sauron die Elben mit Krieg, um an die Ringe zu kommen; Celebrimbor konnte die drei Elbenringe aber vor der Eroberung Eregions durch Sauron 1695 weggeben an Galadriël und Gil-galad. Er wurde 1697 von Sauron gefangen, gefoltert und getötet.
Karte 30
Tom Bombadil: »Meister von Wald, Wasser und Berg«, so nennt ihn seine Gattin, die Nixe Goldbeere, er selbst nennt sich »Meister« mit »Macht über Geister«. Er ist eines der ältesten Wesen in Mittelerde (nicht das älteste, die Istari sind mindestens genauso alt), genannt auch Iarwain Ben-adar, Forn, Orald, der Uralte und der Vaterlose. Auch wenn Tom alt und weise und in seinem Wald ausgesprochen mächtig ist – selbst Sauron hätte ihn erst besiegen können, wenn er den Rest der Welt beherrscht hätte, und er hat keine Probleme, Frodo und seine Gefährten vor dem Alten Weidenmann und den Grabunholden zu retten – erinnert er vom Eindruck her an eine Witzfigur: nur wenig größer als die Hobbits, in blauer Jacke und gelben Stiefeln, eine blaue Feder am Hut, stets singend und Nonsens-Texte von sich gebend, nur selten zu ernsten Gesprächen bereit.
Tolkien selbst meinte, Tom sei eines jener Rätsel, die es eben geben müsse. Man kann vermuten, dass er entweder ein Maia ist, der sich in Mittelerde niederließ, oder noch eher einer der Schutzgeister, die auf Bitten von Yavanna gerufen wurden, um die Olvar, die Pflanzen mit Wurzeln, zu beschützen. Er unterhält Kontakte zu Menschen und Hobbits, zum Beispiel zu Bauer Maggot, den er in dem Gedicht »Tom geht rudern« freundlich »Alter Ackerkloß« nennt. Über seine Hochzeit mit Goldbeere berichtet das Gedicht »Die Abenteuer des Tom Bombadil«.
Karte 33
Earendil bedeutet »Freund des Meeres; der die See liebt«, genannt auch der »Halbelb«, »der Gesegnete«, »der Strahlende«, »der Seefahrer«, der »Flammifer von Westernis«, der »Abendstern« und der »Morgenstern«. Eine der zentralen Figuren in der Mythologie von Mittelerde, die Tolkien bereits sehr früh entwarf und unter dem Namen »Earendel« schon 1913 beschrieb und in den Grundzügen festlegte. Der Name Earendil taucht erstmals 1914 in dem Gedicht »The Voyage of Earendil the Evening Star« auf. Earendil, wie er im »Silmarillion« und in »Der Herr der Ringe« in Erscheinung tritt, war dann im wahrsten Sinne der strahlende Höhepunkt der Entwicklung. Geboren 503 im Ersten Zeitalter in Gondolin als Enkel des Königs, Sohn des menschlichen Helden Tuor und der Elbenprinzessin Idril Celebrindal, floh er mit seinen Eltern bei der Zerstörung Gondolins 510 EZ zu den Sirionmündungen. Er freundete sich mit Círdan an und lernte von ihm den Schiffbau. Später heiratete er Elwing, die Tochter von Dior und Enkelin von Lúthiën und Beren.
Nachdem Tuor und Idril in den Westen gefahren waren – Tuor wurde als einzigem Menschen die Unsterblichkeit gewährt – machte auch Earendil sich auf, um Aman zu suchen, das Land der Valar, und diese um Hilfe im Kampf gegen Melkor zu bitten: Auf seinem Schiff Vingilot (»Schaumblüte«), begleitet von seinen Gefährten Aërandir, Erellont und Falathar. Ohne Erfolg kehrte er um, von Angst um die Daheimgebliebenen geplagt, und begegnete Elwing, die vom Vala des Wassers, Ulmo, in einen Vogel verwandelt worden war, um sie vor den Söhnen Feanors zu retten. Gemeinsam suchten sie nun Valinor, und er lenkte Vingilot, den Silmaril, den ihm Elwing gebracht hatte, an die Stirn gebunden, durch das Schattenmeer und zwischen den Verwunschenen Inseln hindurch bis nach Aman. Hier erbat er erfolgreich die Hilfe der Valar für Mittelerde.
Earendil selbst kehrte nie zurück; ihm und Elwing wurde (wie später Elrond und Elros) gewährt, zwischen dem Schicksal der Elben und dem der Menschen zu wählen, und er beugte sich Elwings Wunsch und wurde zu den Elben gezählt. Die Valar weihten sein Schiff, und es leuchtet von göttlichem Licht. Den Silmaril auf der Stirn, fährt Earendil immer wieder hinaus in die sternlose Leere, und oft ist er bei seiner Rückkehr zu sehen als Abendstern oder Morgenstern, der Stern, den wir heute Venus nennen. Als ihn die Elben in Mittelerde zum ersten Mal erblickten, nannten sie ihn »Gil-Estel«, Stern der Hoffnung. Nur noch einmal griff er ein in die Geschehnisse in Mittelerde: Gemeinsam mit den Adlern Manwes schlug er die Drachen in der letzten Großen Schlacht.
Karte 40
Istari (Mehrzahl von »Istar«, Sindarin: »Ithryn«): So heißen die Maiar, die niederen Mächte, in Mittelerde meist Zauberer genannt, die um das Jahr 1000 des Dritten Zeitalters, also rund 2000 Jahre vor dem Ringkrieg, von den Valar, den hohen Mächten, von Aman ausgesandt wurden, um beim Widerstand gegen Sauron zu helfen. Mindestens fünf waren es, denn diese werden genannt, doch heißt es auch, sie seien die Obersten ihres Ordens gewesen (des »Heren Istarion«), sodass es möglicherweise erheblich mehr waren. Als Erster und Oberster wurde Saruman der Weiße gesandt, der seinen Auftrag verriet. Der zweite oder dritte war Olórin, bei den Elben Mithrandir genannt, der als Gandalf bekannt wurde. Er ging auf ausdrücklichen Wunsch des obersten Vala Manwe und mit erheblichem Widerwillen, denn er fühlte sich zu schwach und hatte Furcht vor Sauron. Doch war er der Einzige der fünf, der seinem Auftrag treu blieb, und am Ende war er als Gandalf der Weiße der Oberste der Istari und nach Saurons Niederlage das mächtigste Wesen in Mittelerde. Radagast der Braune glänzte meist durch Nichtstun und ließ dem Unheil seinen Lauf, und von den beiden Ithryn Luin (»Blaue Zauberer«) Alatar und Pallando ist nicht mehr bekannt, als dass sie in den Osten von Mittelerde gingen und niemals zurückkehrten; wahrscheinlich wurden sie Opfer von Sauron. Dass die Maiar und also auch die Istari in Ea, der bekannten Welt, endgültig vernichtet werden konnten, wird am Beispiel von Saruman und Sauron deutlich: Scheinbar sind deren Geister endgültig ausgelöscht worden. Doch dies gilt nicht für alle Zeiten; dürfte doch sogar selbst Melkor am Weltende von Ilúvatar wieder in Gnaden aufgenommen werden; wahrscheinlich haben sie Ea, die Welt, verlassen, sind vielleicht wie Melkor verbannt in die Äußere Leere jenseits der Mauern der Welt.
An den Istari wird die Funktion der Maiar als dienende und helfende Wesen besonders deutlich; sie entsprechen bei Tolkien sehr stark den christlichen Engeln. Außerdem zeigen sie, dass die Valar Mittelerde auch nach dem Zweiten Zeitalter keineswegs aufgegeben hatten, obwohl sie nicht mehr direkt eingriffen; besonders Manwe muss das Schicksal Mittelerdes sehr am Herzen gelegen haben, denn sonst hätte er Gandalf kaum ein zweites Mal geschickt.
Karte 42
Als Ainur (Quenya: »die Heiligen«, Einzahl »Ainu«) bezeichnet Tolkien die ersten vom Obergott Ilúvatar/Eru erschaffenen Wesen. Wie viele es sind, ist nicht bekannt, aber sie müssen sehr zahlreich sein, und nur einige sind in die geschaffene Welt, Ea, herabgestiegen, wie es im »Silmarillion« in der »Ainulindale«, der Musik der Ainur, beschrieben wird.
Die großen unter den Ainur, die nach der Erschaffung von Ea in die Welt hinabstiegen, werden Valar genannt, »die, welche Macht haben« oder kurz »die Mächte« (Einzahl »Vala«), die niederen Maiar (Einzahl »Maia«). Die Valar beherrschen die Welt und die Maiar. Die obersten sind die neun Aratar, die weit über allen anderen stehen, von den weiblichen und männlichen Valar werden jeweils die sieben mächtigsten als »Könige« und »Königinnen« der Valar bezeichnet:
Manwe (der oberste König), Ulmo, Aule, Orome, Mandos, Lóriën und Tulkas sowie Varda, Yavanna, Niënna, Este, Vaire, Vána und Nessa. Über diese 14 ist einiges bekannt, wie viele Valar es insgesamt gab und wie die anderen Aratar hießen, hingegen nicht. Varda, die »Erhabene«, die »Hohe«, die »Herrschende«, die Gemahlin von Manwe, wird von den Elben in Mittelerde oft unter ihrem Sindarin-Namen Elbereth angerufen, aber auch als Elentári (Sternenkönigin) und Tintalle (Sternentfacherin) verehrt.
Durch ihren Eingang in die Welt nahmen die Ainur eine Gestalt an, die ihre Fähigkeiten und ihren Charakter widerspiegelt, das galt auch für ihr Geschlecht, und so waren Ehen möglich. Da alle Ainur von Ilúvatar geschaffen wurden, scheint es zunächst unverständlich, wieso manche als Geschwister bezeichnet werden (zum Beispiel Manwe und Melkor/Morgoth); wie die Ehe unter den Ainur stellt dies wahrscheinlich einen Versuch Tolkiens dar, besonders innige Verhältnisse zwischen ihnen in eine uns verständliche Form zu übersetzen, vielleicht hängt es aber auch damit zusammen, wie Ilúvatar die Ainur geschaffen hat. Sie haben keine Kinder aus Beziehungen untereinander; es gab nur eine Tochter aus der Maia-Elben-Beziehung Melian – Thingol: Lúthiën. 13 der großen Valar leben in Valinor, nur Ulmo nicht, der seine Hallen im Außenmeer hat. Im »Máhanaxar«, dem Ratsring oder Schicksalsring vor den Toren ihrer Stadt Valimar (oder Valmar) fällen die Valar ihre wichtigen Entscheidungen.
Nur wenige Völker Mittelerdes wissen von Ilúvatar; in Númenor etwa wurde er auf dem Meneltarma verehrt. Für Melkor ist eine solche Verehrung sogar ein Hauptziel, Sauron erreicht es zeitweise.
Die Elben, die im ersten Zeitalter in Aman lebten, wie Galadriël und Círdan, kannten viele der Valar und Maiar persönlich; an ihre Existenz wurde nicht geglaubt, sie war erfahren worden. So wussten Círdan und Galadriël auch um die wahre Natur des Maia Olorin, der in Mittelerde als Gandalf auftrat.
Es gibt bei Tolkien viele ursprüngliche Ideen zu den Mächten. In den frühesten Versionen der Ainulindale werden sie ausdrücklich »Götter« genannt; Tolkiens Vorstellungen sind hier zunächst stark von der Mythologie der Germanen geprägt. Später werden aus diesen »Göttern« die aus dem »Silmarillion« bekannten Ainur als im Wesentlichen ausführende Organe des einen Gottes, eine dann sehr christliche Vorstellung; die Ainur entsprechen den Engeln. Tolkiens Katholizismus zeigt sich sehr deutlich an Melkor: Auch als dieser sich gegen Eru auflehnt, bleibt er dessen Werkzeug. In dieser Hinsicht entspricht er Satan und Luzifer.
Die Maiar Curumo (Saruman) und Sauron verbindet übrigens ein besonderes Verhältnis: Sie waren viele Jahrtausende gemeinsam tätig im Gefolge des Vala Aule, des Herrn des Handwerks, der Technik und vor allem der Schmiedekunst.
Karte 56
Silmaril (Mehrzahl: Silmaril, Silmarils, Silmarille, Silmarilli) bedeutet »Leuchtender Schimmer, Glanz von Silima«. Feanor schuf in den frühen Tagen des Ersten Zeitalters drei künstliche Edelsteine, in denen er das Licht der Zwei Bäume von Valinor einfing und die aus eigener Kraft leuchteten, das größte jemals von Elben oder Menschen gefertigte Kunstwerk. Varda weihte sie, und wenn sie fortan jemand berührte, der dazu nicht berechtigt war, wurde er versengt. Sie hatten keine Zauberfähigkeit außer ihrer eigenen Magie, brachten keine Macht, doch waren sie etwas ganz Besonderes: Nach der Zerstörung der Zwei Bäume waren sie die einzigen Gegenstände, in denen das reine Licht der Bäume erhalten blieb. Deshalb wollte Feanor nach der Zerstörung der Bäume die Silmaril nicht herausgeben, obwohl Yavanna mit ihrer Hilfe diese vielleicht hätte retten können. Während noch darüber gestritten wurde, stahl Melkor die Silmaril. Damit nahm das Unheil seinen Lauf: Feanor und seine Söhne schworen ihren unseligen Eid, die Silmaril um jeden Preis zurückzuerobern, und das weitere Schicksal der Elben wurde fortan von der Jagd nach und den Kriegen um die Silmaril geprägt. Einen der Steine eroberten Beren und Lúthiën, und Earendil fuhr damit nach Valinor, nachdem ihm Elwing den Silmaril gebracht hatte. Sie war vom Vala des Wassers, Ulmo, in einen Vogel verwandelt worden, um sie vor den Söhnen Feanors zu retten. Die anderen beiden Silmaril stahlen Feanors Söhne Maëdhros und Maglor nach der Niederwerfung von Melkor aus dem Heerlager der Valar, doch sie versengten ihnen die Hände. Maëdhros stürzte sich mitsamt dem Stein in einen glühenden Vulkan, Maglor warf seinen Silmaril ins Meer, wo er vielleicht noch immer liegt.
Karte 57
Der Düsterwald oder Nachtwald ist das größte zusammenhängende Waldgebiet von Mittelerde im Dritten Zeitalter, östlich des oberen Anduin und südlich der Ered Mithrin, des Grauen Gebirges. An der breitesten Stelle misst er etwa 300 Kilometer, in der Nord-Süd-Richtung erstreckt er sich über circa 700 Kilometer, er bedeckt insgesamt ein Gebiet von rund 175 000 Quadratkilometern und ist damit etwa dreimal so groß wie das Auenland oder Fangorn und etwa so groß wie Syrien, Kambodscha oder Tunesien. Der Eryn Galen, der »Große Grünwald«, wie der Wald bis ins 11. Jahrhundert des Dritten Zeitalters hieß, ist die Heimat der Waldelben des Grünwaldes, der Tawarwaith. Diese zogen etwa um das Jahr 1000 des Zweiten Zeitalters unter ihrem König Oropher aus der Region von Lóriën hierher. Beim Krieg des Letzten Bündnisses starb Oropher, unter seinem Sohn Thranduil zogen sich die Tawarwaith in den Nordosten des Waldes zurück und ließen den Kontakt zu anderen Elbenvölkern abreißen. Um 1050 DZ erbaute Sauron Dol Guldur, und die Menschen begannen, den Wald »Düsterwald« oder »Nachtwald« zu nennen, bei den Elben hieß er Taur-nu-Fuin (»Wald unter dem Nachtschatten«) oder Taur-e-Ndaëdelos (»Wald der großen Furcht«). Zunehmend ließen sich gefährliche Wesen im Wald nieder, riesige Spinnen und Fledermäuse, die wenigen Menschen überlebten als Waldläufer unter beschwerlichen Bedingungen. Die Alte Waldstraße verfiel. Nördlich von ihr verläuft der Elbenpfad, den Bilbo und seine Gefährten nahmen und der den Verzauberten Fluss kreuzt. Während des Ringkriegs werden die Tawarwaith von Saurons Kräften angegriffen, können sich jedoch halten. Nach der Zerstörung von Dol Guldur durch Celeborn und Galadriël treffen sich Celeborn und Thranduil in der Mitte des Waldes und geben ihm einen neuen Namen: Eryn Lasgalen, »Wald der grünen Blätter«. Der Nordteil bleibt das Reich der Tawarwaith, der Süden wird unter die Herrschaft von Lóriën gestellt und die Mitte den Beorningern und Waldmenschen zugesprochen.
Karte 58
Silmaril (Mehrzahl: Silmaril, Silmarils, Silmarille, Silmarilli) bedeutet »Leuchtender Schimmer, Glanz von Silima«. Feanor schuf in den frühen Tagen des Ersten Zeitalters drei künstliche Edelsteine, in denen er das Licht der Zwei Bäume von Valinor einfing und die aus eigener Kraft leuchteten, das größte jemals von Elben oder Menschen gefertigte Kunstwerk. Varda weihte sie, und wenn sie fortan jemand berührte, der dazu nicht berechtigt war, wurde er versengt. Sie hatten keine Zauberfähigkeit außer ihrer eigenen Magie, brachten keine Macht, doch waren sie etwas ganz Besonderes: Nach der Zerstörung der Zwei Bäume waren sie die einzigen Gegenstände, in denen das reine Licht der Bäume erhalten blieb. Deshalb wollte Feanor nach der Zerstörung der Bäume die Silmaril nicht herausgeben, obwohl Yavanna mit ihrer Hilfe diese vielleicht hätte retten können. Während noch darüber gestritten wurde, stahl Melkor die Silmaril. Damit nahm das Unheil seinen Lauf: Feanor und seine Söhne schworen ihren unseligen Eid, die Silmaril um jeden Preis zurückzuerobern, und das weitere Schicksal der Elben wurde fortan von der Jagd nach und den Kriegen um die Silmaril geprägt. Einen der Steine eroberten Beren und Lúthiën, und Earendil fuhr damit nach Valinor, nachdem ihm Elwing den Silmaril gebracht hatte. Sie war vom Vala des Wassers, Ulmo, in einen Vogel verwandelt worden, um sie vor den Söhnen Feanors zu retten. Die anderen beiden Silmaril stahlen Feanors Söhne Maëdhros und Maglor nach der Niederwerfung von Melkor aus dem Heerlager der Valar, doch sie versengten ihnen die Hände. Maëdhros stürzte sich mitsamt dem Stein in einen glühenden Vulkan, Maglor warf seinen Silmaril ins Meer, wo er vielleicht noch immer liegt.
Karte 59
Círdan der Schiffbauer: Im Dritten Zeitalter wahrscheinlich der älteste aller noch in Mittelerde lebenden Elben, einer der ältesten Elben überhaupt und einer der 144, die am Anfang am Cuiviénen erwachten. Gilt als besonders weise. Anführer jener Teleri, die auf den Rat von Osse an den Küsten von Mittelerde blieben, statt nach Aman zu ziehen, von Osse selbst lernte er die Kunst des Schiffbaus. Herr der Falas und der Häfen Brithombar und Eglarest, floh nach der Nírnaëth Arnoëdiad mit Gil-galad auf die Insel Balar. Träger des Roten Ringes Narya, den ihm Gil-galad vor dem Krieg des Letzten Bündnisses gegeben hatte. Círdan übergab den Ring nach dessen Ankunft Gandalf, da der alte Elbe einer der wenigen war, die um die Natur der Istari wussten, der »Zauberer«, die nach Mittelerde zum Kampf gegen Sauron geschickt worden waren. Während des Zweiten und Dritten Zeitalters ist Círdan der Hüter der Grauen Anfurten im Golf von Lhûn. Zudem ist er Mitglied des Weißen Rates. Er wirkt, unüblich für einen Elben, sehr alt und hat einen langen Bart – er ist der einzige Elbe, bei dem ausdrücklich erwähnt wird, dass er einen Bart trägt. Ob und wann er selbst in den Alten Westen fuhr, ist nicht bekannt.
Karte 60
Die Palantiri wurden von Feanor geschaffen. »Palantir« ist Quenya und bedeutet »Der weithin Sehende, der von Weitem sieht«. Die sieben sehenden Steine wurden Amandil, dem Vater von Elendil, von Elben aus Tol Eressea geschenkt und von Elendil und seinen Söhnen mit nach Mittelerde gebracht.
Die vollkommen glatten Kugeln aus einem schwarzen, sehr schweren und unzerbrechlichen Kristall mit einem Durchmesser zwischen etwa 30 und 150 Zentimetern zeigten Bilder in der Blickrichtung des Betrachters, der damit durch Gegenstände über weite Entfernungen schauen konnte. Sie zu kontrollieren setzte jedoch viel Übung, Willensstärke und Konzentration voraus. Mit zwei Palantiri konnte man miteinander kommunizieren, über Bilder und Gedankenaustausch. Dies bot die Gefahr des Missbrauchs; so kann Sauron sowohl Saruman wie Denethor täuschen und ihnen teilweise sogar seinen Willen aufzwingen.
Die Palantiri wurden in Mittelerde ursprünglich auf verschiedenen Türmen in den beiden Königreichen aufbewahrt: in Annúminas, auf den Emyn Beraid, auf der Wetterspitze, in Minas Ithil, Osgiliath, Minas Anor (älterer Name der Stadt Minas Tirith) und im Orthanc. Der Stein auf den Emyn Beraid war der einzige, der mit den anderen nicht in Verbindung stand; er blickte aufs Meer hinaus. Círdan bewachte ihn, bis die Ringträger nach Aman fuhren und ihn mitnahmen. Die Steine von Annúminas und der Wetterspitze gingen mit Arvedui Letztkönig unter. Der Stein von Osgiliath ging beim Sippenstreit im Jahr 1437 des Dritten Zeitalters verloren, der von Minas Ithil fiel bei der Eroberung 2002 DZ den Nazgûl und somit Sauron in die Hände. Die Steine in Minas Tirith und Orthanc waren lange nicht mehr benutzt worden, als Denethor und Saruman sie einsetzten.
Karte 61
Earendil bedeutet »Freund des Meeres; der die See liebt«, genannt auch der »Halbelb«, »der Gesegnete«, »der Strahlende«, »der Seefahrer«, der »Flammifer von Westernis«, der »Abendstern« und der »Morgenstern«. Eine der zentralen Figuren in der Mythologie von Mittelerde, die Tolkien bereits sehr früh entwarf und unter dem Namen »Earendel« schon 1913 beschrieb und in den Grundzügen festlegte. Der Name Earendil taucht erstmals 1914 in dem Gedicht »The Voyage of Earendil the Evening Star« auf. Earendil, wie er im »Silmarillion« und in »Der Herr der Ringe« in Erscheinung tritt, war dann im wahrsten Sinne der strahlende Höhepunkt der Entwicklung. Geboren 503 im Ersten Zeitalter in Gondolin als Enkel des Königs, Sohn des menschlichen Helden Tuor und der Elbenprinzessin Idril Celebrindal, floh er mit seinen Eltern bei der Zerstörung Gondolins 510 EZ zu den Sirionmündungen. Er freundete sich mit Círdan an und lernte von ihm den Schiffbau. Später heiratete er Elwing, die Tochter von Dior und Enkelin von Lúthiën und Beren.
Nachdem Tuor und Idril in den Westen gefahren waren – Tuor wurde als einzigem Menschen die Unsterblichkeit gewährt – machte auch Earendil sich auf, um Aman zu suchen, das Land der Valar, und diese um Hilfe im Kampf gegen Melkor zu bitten: Auf seinem Schiff Vingilot (»Schaumblüte«), begleitet von seinen Gefährten Aërandir, Erellont und Falathar. Ohne Erfolg kehrte er um, von Angst um die Daheimgebliebenen geplagt, und begegnete Elwing, die vom Vala des Wassers, Ulmo, in einen Vogel verwandelt worden war, um sie vor den Söhnen Feanors zu retten. Gemeinsam suchten sie nun Valinor, und er lenkte Vingilot, den Silmaril, den ihm Elwing gebracht hatte, an die Stirn gebunden, durch das Schattenmeer und zwischen den Verwunschenen Inseln hindurch bis nach Aman. Hier erbat er erfolgreich die Hilfe der Valar für Mittelerde.
Earendil selbst kehrte nie zurück; ihm und Elwing wurde (wie später Elrond und Elros) gewährt, zwischen dem Schicksal der Elben und dem der Menschen zu wählen, und er beugte sich Elwings Wunsch und wurde zu den Elben gezählt. Die Valar weihten sein Schiff, und es leuchtet von göttlichem Licht. Den Silmaril auf der Stirn, fährt Earendil immer wieder hinaus in die sternlose Leere, und oft ist er bei seiner Rückkehr zu sehen als Abendstern oder Morgenstern, der Stern, den wir heute Venus nennen. Als ihn die Elben in Mittelerde zum ersten Mal erblickten, nannten sie ihn »Gil-Estel«, Stern der Hoffnung. Nur noch einmal griff er ein in die Geschehnisse in Mittelerde: Gemeinsam mit den Adlern Manwes schlug er die Drachen in der letzten Großen Schlacht.
Karte 62
Melian: Wo immer Melian (eine Maia aus dem Gefolge von Yavanna ) sich aufhielt, sangen Nachtigallen um sie herum, und sie war so schön, dass Elwe, als er sie zum ersten Mal sah und hörte, in Liebestrance fiel; dieser Liebesrausch beider dauerte eine lange, aber unbestimmte Zeit, dann ließen die beiden sich als Königspaar der Sindar nieder, gründeten Doriath und Menegroth. Nach der ersten der großen Schlachten gegen Morgoth schützte Melian Doriath mit einem Banngürtel, dem Gürtel Melians.
Melian sah zwar vieles voraus, doch konnte sie wenig Einfluss nehmen, da Thingol meistens nicht auf sie hörte. Nach seinem Tod kehrte sie nach Valinor zurück.
Karte 63
Als Ainur (Quenya: »die Heiligen«, Einzahl »Ainu«) bezeichnet Tolkien die ersten vom Obergott Ilúvatar/Eru erschaffenen Wesen. Wie viele es sind, ist nicht bekannt, aber sie müssen sehr zahlreich sein, und nur einige sind in die geschaffene Welt, Ea, herabgestiegen, wie es im »Silmarillion« in der »Ainulindale«, der Musik der Ainur, beschrieben wird.
Die großen unter den Ainur, die nach der Erschaffung von Ea in die Welt hinabstiegen, werden Valar genannt, »die, welche Macht haben« oder kurz »die Mächte« (Einzahl »Vala«), die niederen Maiar (Einzahl »Maia«). Die Valar beherrschen die Welt und die Maiar. Die obersten sind die neun Aratar, die weit über allen anderen stehen, von den weiblichen und männlichen Valar werden jeweils die sieben mächtigsten als »Könige« und »Königinnen« der Valar bezeichnet:
Manwe (der oberste König), Ulmo, Aule, Orome, Mandos, Lóriën und Tulkas sowie Varda, Yavanna, Niënna, Este, Vaire, Vána und Nessa. Über diese 14 ist einiges bekannt, wie viele Valar es insgesamt gab und wie die anderen Aratar hießen, hingegen nicht. Varda, die »Erhabene«, die »Hohe«, die »Herrschende«, die Gemahlin von Manwe, wird von den Elben in Mittelerde oft unter ihrem Sindarin-Namen Elbereth angerufen, aber auch als Elentári (Sternenkönigin) und Tintalle (Sternentfacherin) verehrt.
Durch ihren Eingang in die Welt nahmen die Ainur eine Gestalt an, die ihre Fähigkeiten und ihren Charakter widerspiegelt, das galt auch für ihr Geschlecht, und so waren Ehen möglich. Da alle Ainur von Ilúvatar geschaffen wurden, scheint es zunächst unverständlich, wieso manche als Geschwister bezeichnet werden (zum Beispiel Manwe und Melkor/Morgoth); wie die Ehe unter den Ainur stellt dies wahrscheinlich einen Versuch Tolkiens dar, besonders innige Verhältnisse zwischen ihnen in eine uns verständliche Form zu übersetzen, vielleicht hängt es aber auch damit zusammen, wie Ilúvatar die Ainur geschaffen hat. Sie haben keine Kinder aus Beziehungen untereinander; es gab nur eine Tochter aus der Maia-Elben-Beziehung Melian – Thingol: Lúthiën. 13 der großen Valar leben in Valinor, nur Ulmo nicht, der seine Hallen im Außenmeer hat. Im »Máhanaxar«, dem Ratsring oder Schicksalsring vor den Toren ihrer Stadt Valimar (oder Valmar) fällen die Valar ihre wichtigen Entscheidungen.
Nur wenige Völker Mittelerdes wissen von Ilúvatar; in Númenor etwa wurde er auf dem Meneltarma verehrt. Für Melkor ist eine solche Verehrung sogar ein Hauptziel, Sauron erreicht es zeitweise.
Die Elben, die im ersten Zeitalter in Aman lebten, wie Galadriël und Círdan, kannten viele der Valar und Maiar persönlich; an ihre Existenz wurde nicht geglaubt, sie war erfahren worden. So wussten Círdan und Galadriël auch um die wahre Natur des Maia Olorin, der in Mittelerde als Gandalf auftrat.
Es gibt bei Tolkien viele ursprüngliche Ideen zu den Mächten. In den frühesten Versionen der Ainulindale werden sie ausdrücklich »Götter« genannt; Tolkiens Vorstellungen sind hier zunächst stark von der Mythologie der Germanen geprägt. Später werden aus diesen »Göttern« die aus dem »Silmarillion« bekannten Ainur als im Wesentlichen ausführende Organe des einen Gottes, eine dann sehr christliche Vorstellung; die Ainur entsprechen den Engeln. Tolkiens Katholizismus zeigt sich sehr deutlich an Melkor: Auch als dieser sich gegen Eru auflehnt, bleibt er dessen Werkzeug. In dieser Hinsicht entspricht er Satan und Luzifer.
Die Maiar Curumo (Saruman) und Sauron verbindet übrigens ein besonderes Verhältnis: Sie waren viele Jahrtausende gemeinsam tätig im Gefolge des Vala Aule, des Herrn des Handwerks, der Technik und vor allem der Schmiedekunst.
Karte 64
Elrond: Der Name ist Sindarin und bedeutet »Sternendach«. Der Herr von Imladris (Bruchtal), Sohn von Earendil und von Elwing, Bruder von Elros Tar-Minyatur und Vater von Arwen Undomiël, Träger von Vilya, dem Ring der Luft, genannt auch Meister Elrond oder Elrond der Halbelb, ist gegen Ende des Dritten Zeitalters neben Círdan und Galadriël der bedeutendste der in Mittelerde verbliebenen Elben. Weitaus jünger als diese, wurde er im 6. Jahrhundert des Ersten Zeitalters geboren. Wie in seinem Bruder war in ihm das Erbe von Elben und Menschen und der Maiar vertreten, deshalb wurden sie auch Halbelben genannt. Als Erwachsene mussten sie sich nach dem Ratschluss der Valar entscheiden, ob sie Elben oder Menschen sein wollten, wie später auch Elronds Tochter Arwen und seine Söhne Elladan und Elrohir. Elrond entschied sich für das Schicksal der Elben. Er wurde der Herold von Gil-galad und führte dessen Heer im Krieg gegen Sauron im Zweiten Zeitalter. Nach dem Tod von Celebrimbor gründete er Imladris als Zuflucht und Festung. Nachdem Sauron vertrieben worden war, wurde er zum Vizeregenten ernannt und erhielt den blauen Ring Vilya.
Auch im Krieg des Letzten Bündnisses war Elrond als Herold Gil-galads in vorderster Front am Kampf gegen Sauron beteiligt. Er riet Isildur, genauso wie Círdan es tat, den Herrscherring im Feuer des Orodruin zu zerstören, doch Isildur hörte nicht auf die beiden. Im Dritten Zeitalter ist Elrond bekannt als Weiser, Gelehrter, Wahrsager, Heiler und Förderer der Musik; er spielt auf einer silbernen Harfe, und sein Haus ist ein Hort der Geschichten und der Musik. Doch ist er vom Hochmut der Elben beseelt: Seine Tochter Arwen darf Aragorn erst heiraten, als dieser das Vereinte Königreich beherrscht. Er selbst fährt nach dem Ringkrieg in den Alten Westen, nach Aman, in Imladris herrschen ab dieser Zeit seine Söhne Elladan und Elrohir.
In den beiden Filmtrilogien von Peter Jackson wird Elrond von Hugo Weaving dargestellt.
Karte 68
Elrond: Der Name ist Sindarin und bedeutet »Sternendach«. Der Herr von Imladris (Bruchtal), Sohn von Earendil und von Elwing, Bruder von Elros Tar-Minyatur und Vater von Arwen Undomiël, Träger von Vilya, dem Ring der Luft, genannt auch Meister Elrond oder Elrond der Halbelb, ist gegen Ende des Dritten Zeitalters neben Círdan und Galadriël der bedeutendste der in Mittelerde verbliebenen Elben. Weitaus jünger als diese, wurde er im 6. Jahrhundert des Ersten Zeitalters geboren. Wie in seinem Bruder war in ihm das Erbe von Elben und Menschen und der Maiar vertreten, deshalb wurden sie auch Halbelben genannt. Als Erwachsene mussten sie sich nach dem Ratschluss der Valar entscheiden, ob sie Elben oder Menschen sein wollten, wie später auch Elronds Tochter Arwen und seine Söhne Elladan und Elrohir. Elrond entschied sich für das Schicksal der Elben. Er wurde der Herold von Gil-galad und führte dessen Heer im Krieg gegen Sauron im Zweiten Zeitalter. Nach dem Tod von Celebrimbor gründete er Imladris als Zuflucht und Festung. Nachdem Sauron vertrieben worden war, wurde er zum Vizeregenten ernannt und erhielt den blauen Ring Vilya.
Auch im Krieg des Letzten Bündnisses war Elrond als Herold Gil-galads in vorderster Front am Kampf gegen Sauron beteiligt. Er riet Isildur, genauso wie Círdan es tat, den Herrscherring im Feuer des Orodruin zu zerstören, doch Isildur hörte nicht auf die beiden. Im Dritten Zeitalter ist Elrond bekannt als Weiser, Gelehrter, Wahrsager, Heiler und Förderer der Musik; er spielt auf einer silbernen Harfe, und sein Haus ist ein Hort der Geschichten und der Musik. Doch ist er vom Hochmut der Elben beseelt: Seine Tochter Arwen darf Aragorn erst heiraten, als dieser das Vereinte Königreich beherrscht. Er selbst fährt nach dem Ringkrieg in den Alten Westen, nach Aman, in Imladris herrschen ab dieser Zeit seine Söhne Elladan und Elrohir.
In den beiden Filmtrilogien von Peter Jackson wird Elrond von Hugo Weaving dargestellt.
Karte 70
Elendili: Das ist Quenya und bedeutet »Elbenfreunde«. So nannten sich diejenigen Númenórer, die mit den Elben befreundet blieben, als die númenórische Politik immer elbenfeindlicher wurde, sie wurden auch »die Getreuen« genannt. Im Jahr 2350 des Zweiten Zeitalters gründeten sie Pelargir, ihren Haupthafen in Mittelerde. Während Sauron in Númenor lebte, wurden mehrere der Elendili Melkor zu Ehren lebendig verbrannt. Ein paar Hundert der Getreuen überlebten den Untergang von Númenor und gründeten unter ihren Anführern Elendil, Isildur und Anárion die Königreiche Arnor und Gondor in Mittelerde. Elendil, genannt der Lange (er soll 2,40 Meter groß gewesen sein), wurde der erste König von Gondor und Arnor. Er war ein Nachfahre von Earendil und Elwing und damit auch von Beren und Lúthiën und Melian, der Maia; er entstammte einer Nebenlinie der Könige von Númenor. Sein Banner zeigte einen Weißen Baum unter sieben Sternen in einem schwarzen Feld. Er herrschte in Arnor, in Gondor ließ er seine Söhne Isildur und Anárion regieren, sie standen in Verbindung durch die Palantiri. Er war ein großer Krieger und ein noch größerer Gelehrter. Mit Gil-galad führte er am Ende des Zweiten Zeitalters den Letzten Bund zwischen Elben und Menschen und den Krieg gegen Sauron. Nach siebenjähriger Belagerung von Barad-dûr kam es zur letzten Schlacht auf der Dagorlad, bei der Elendil und Gil-galad von Sauron erschlagen wurden; Elendils Schwert Narsil zerbrach und wurde erst für seinen Erben Aragorn wieder geschmiedet. Alle folgenden Könige von Arnor und Gondor bezeichneten sich als Elendils Erben.
Karte 76
Balrog: Im Ersten Zeitalter waren die Balrogs mächtige und wichtige Gefolgsleute von Melkor/Morgoth. Wahrscheinlich waren sie Maiar, einige eventuell auch niedere Geister, die sich eine feurige Gestalt gaben oder von Morgoth eine solche erhielten – wohl nicht nur, um die Angst der meisten Geschöpfe vor Feuer auszunutzen, sondern auch, weil Melkor stets nach der Unverlöschlichen Flamme strebte und sie in seinen Dienst zu zwingen suchte. Der oberste der Balrog war ihr Fürst Gothmog, der unter anderem Feanor und Fingon erschlug und den Angriff auf Gondolin befehligte, bei dem er von Ecthelion erschlagen wurde. Die Balrogs sprachen nicht, sondern wirkten durch ihre Gestalt, die mit Feuer und Schatten spielte. Nur wenige der Balrogs überlebten das Erste Zeitalter – sofern Maiar überhaupt erschlagen werden konnten, dies ist bei Tolkien keineswegs eindeutig. Zumindest traten danach kaum noch Balrogs in Erscheinung; wenn sie nicht tot waren, dann doch ihrer Kraft beraubt und in die Verließe in den Hallen von Mandos geworfen oder eventuell wie ihr Herr in die Äußere Dunkelheit verbannt. Bekannt ist nur der Balrog, der bei den Zwergen auch als »Durins Fluch« bekannt ist. Er hatte den Zwergen schon nach der Schlacht im Schattenbachtal den Zutritt nach Moria verwehrt; Gandalf stürzte ihn von der Spitze des Celebdil. Ob dieser Balrog ein Diener von Sauron war, ist nicht eindeutig; wahrscheinlicher ist, dass er seine eigenen Ziele verfolgte. Es gehört zu den umstrittensten Fragen unter Tolkien-Fachleuten, ob Balrogs fliegen können und ob sie Flügel haben. In »Der Herr der Ringe« fliegt der Balrog nicht, er springt über einen Spalt, und die Schatten, die ihn umgeben, wirken nur wie Flügel. Wenn der Balrog fliegen könnte, hätte Gandalf ihn wohl kaum vom Gipfel des Celebdil stürzen können.
In Quenya heißen die Balrogs Valaraukar, Malkaraukar oder Valkaraukar.
Karte 77
Balrog: Im Ersten Zeitalter waren die Balrogs mächtige und wichtige Gefolgsleute von Melkor/Morgoth. Wahrscheinlich waren sie Maiar, einige eventuell auch niedere Geister, die sich eine feurige Gestalt gaben oder von Morgoth eine solche erhielten – wohl nicht nur, um die Angst der meisten Geschöpfe vor Feuer auszunutzen, sondern auch, weil Melkor stets nach der Unverlöschlichen Flamme strebte und sie in seinen Dienst zu zwingen suchte. Der oberste der Balrog war ihr Fürst Gothmog, der unter anderem Feanor und Fingon erschlug und den Angriff auf Gondolin befehligte, bei dem er von Ecthelion erschlagen wurde. Die Balrogs sprachen nicht, sondern wirkten durch ihre Gestalt, die mit Feuer und Schatten spielte. Nur wenige der Balrogs überlebten das Erste Zeitalter – sofern Maiar überhaupt erschlagen werden konnten, dies ist bei Tolkien keineswegs eindeutig. Zumindest traten danach kaum noch Balrogs in Erscheinung; wenn sie nicht tot waren, dann doch ihrer Kraft beraubt und in die Verließe in den Hallen von Mandos geworfen oder eventuell wie ihr Herr in die Äußere Dunkelheit verbannt. Bekannt ist nur der Balrog, der bei den Zwergen auch als »Durins Fluch« bekannt ist. Er hatte den Zwergen schon nach der Schlacht im Schattenbachtal den Zutritt nach Moria verwehrt; Gandalf stürzte ihn von der Spitze des Celebdil. Ob dieser Balrog ein Diener von Sauron war, ist nicht eindeutig; wahrscheinlicher ist, dass er seine eigenen Ziele verfolgte. Es gehört zu den umstrittensten Fragen unter Tolkien-Fachleuten, ob Balrogs fliegen können und ob sie Flügel haben. In »Der Herr der Ringe« fliegt der Balrog nicht, er springt über einen Spalt, und die Schatten, die ihn umgeben, wirken nur wie Flügel. Wenn der Balrog fliegen könnte, hätte Gandalf ihn wohl kaum vom Gipfel des Celebdil stürzen können.
In Quenya heißen die Balrogs Valaraukar, Malkaraukar oder Valkaraukar.
Karte 84
Elrond: Der Name ist Sindarin und bedeutet »Sternendach«. Der Herr von Imladris (Bruchtal), Sohn von Earendil und von Elwing, Bruder von Elros Tar-Minyatur und Vater von Arwen Undomiël, Träger von Vilya, dem Ring der Luft, genannt auch Meister Elrond oder Elrond der Halbelb, ist gegen Ende des Dritten Zeitalters neben Círdan und Galadriël der bedeutendste der in Mittelerde verbliebenen Elben. Weitaus jünger als diese, wurde er im 6. Jahrhundert des Ersten Zeitalters geboren. Wie in seinem Bruder war in ihm das Erbe von Elben und Menschen und der Maiar vertreten, deshalb wurden sie auch Halbelben genannt. Als Erwachsene mussten sie sich nach dem Ratschluss der Valar entscheiden, ob sie Elben oder Menschen sein wollten, wie später auch Elronds Tochter Arwen und seine Söhne Elladan und Elrohir. Elrond entschied sich für das Schicksal der Elben. Er wurde der Herold von Gil-galad und führte dessen Heer im Krieg gegen Sauron im Zweiten Zeitalter. Nach dem Tod von Celebrimbor gründete er Imladris als Zuflucht und Festung. Nachdem Sauron vertrieben worden war, wurde er zum Vizeregenten ernannt und erhielt den blauen Ring Vilya.
Auch im Krieg des Letzten Bündnisses war Elrond als Herold Gil-galads in vorderster Front am Kampf gegen Sauron beteiligt. Er riet Isildur, genauso wie Círdan es tat, den Herrscherring im Feuer des Orodruin zu zerstören, doch Isildur hörte nicht auf die beiden. Im Dritten Zeitalter ist Elrond bekannt als Weiser, Gelehrter, Wahrsager, Heiler und Förderer der Musik; er spielt auf einer silbernen Harfe, und sein Haus ist ein Hort der Geschichten und der Musik. Doch ist er vom Hochmut der Elben beseelt: Seine Tochter Arwen darf Aragorn erst heiraten, als dieser das Vereinte Königreich beherrscht. Er selbst fährt nach dem Ringkrieg in den Alten Westen, nach Aman, in Imladris herrschen ab dieser Zeit seine Söhne Elladan und Elrohir.
In den beiden Filmtrilogien von Peter Jackson wird Elrond von Hugo Weaving dargestellt.
Karte 89
Weißer Rat: Der Rat der »Weisen« wurde im Dritten Zeitalter im Jahr 2463 auf Anregung von Galadriël gebildet, nachdem Sauron nach Dol Guldur zurückgekehrt war. Mitglieder waren Gandalf, Saruman, Elrond, Galadriël, Celeborn, Círdan und einige andere, namentlich nicht bekannte Elben, Thranduil war nicht dabei. Mit Gandalf (Olorin) und Saruman (Curuno) gehörten dem Rat zwei der Istari an, die als nach Mittelerde gekommene Maiar zu den mächtigsten Wesen neben Sauron gehören. Galadriël und Círdan sind mächtige Elben, die noch das Licht der Zwei Bäume gesehen hatten.
2851 verhinderte Saruman, dass Dol Guldur angegriffen wurde, da er selbst auf der Suche nach dem Herrscherring war. Er hatte schon damals seinen Auftrag verraten und verfolgte eigene Ziele und Herrschaftsinteressen. 2941 stimmte er dann zu, Sauron aus Dol Guldur zu vertreiben, da er inzwischen vermutete, der Ring liege in den Schwertelfeldern. Die letzte Sitzung des Rates fand 2953 statt; Saruman belog dabei die anderen Ratsmitglieder und behauptete, er wisse, der Herrscherring sei ins Meer gespült worden.
Karte 94
Aragorn II. – auf Sindarin bedeutet der Name »königlicher Baum« – ist der 16. und letzte Stammesführer der Dúnedain des Nordens und erste König der Vereinten Königreiche von Gondor und Arnor, abstammend in direkter Linie von Elendil und Isildur (39. Erbe Isildurs in direkter Abstammung). Über diese kann er seinen Stammbaum zurückverfolgen bis zu Elros, dem ersten König von Númenor, und darüber hinaus bis Beren und Lúthiën, sodass er nicht nur von Elben abstammt, sondern sogar von einer Maia – wenn auch über ungefähr 70 Generationen und viele Tausend Jahre. Auch ist er ein Abkömmling des ersten der Drei Häuser der Menschen, dem von Beor.
Aragorn wird am 1. März im Jahr 2931 des Dritten Zeitalters geboren, als Sohn von Arathorn II. und dessen Gemahlin Gilraën. Sein Vater wird 2933 erschlagen, seine Mutter bringt ihn zu seinem (entfernten) Verwandten Elrond nach Imladris (Bruchtal). Dort wird er inkognito unter dem Namen Estel (»Hoffnung«) aufgezogen und verbringt viel Zeit auf Streifzügen und in Lóriën. Als er 20 Jahre alt wird, verrät ihm Elrond, wer er ist, und übergibt ihm Barahirs Ring und das zerbrochene Schwert Narsil. Er sagt ihm große Taten voraus und auch, dass er sehr viel länger leben könne als normale Menschen.
Am nächsten Tag trifft Aragorn im Wald von Bruchtal bei Sonnenuntergang, während er gerade das Lied von Beren und Lúthiën singt, auf Arwen Undómiël, die Tochter von Elrond, und er ruft sie bei dem Namen, mit dem Beren Lúthiën gerufen hatte: Tinúviël!
Elrond erklärt ihm, er müsse sich seiner Tochter erst würdig erweisen, sei diese doch nicht nur von hohem Rang, sondern auch weise und erfahren, geboren vor 2710 Jahren. So beginnt für Aragorn eine lange Zeit des Kampfes und des Wanderns; er wird hart und grimmig und tritt auf in vielen Verkleidungen. Mit 25 Jahren, 2956, lernt er Gandalf kennen und wird sein Freund – und einer der gefährlichsten Feinde von Sauron. Er kämpft mit den Rohirrim und für Ecthelion II., den Truchsess von Gondor, dringt 2980 in den Hafen von Umbar ein und verbrennt die Schiffe der Korsaren, doch nie offenbart er seine Identität und seine Herkunft. Als Thorongil, »Adler des Sterns«, wird er bekannt, denn er trägt einen kleinen silbernen Adler am Mantel. Eine seiner weiteren Verkleidungen ist Streicher, als den ihn Frodo und seine Gefährten kennenlernen.
Aragorn ist in dieser Zeit, so Tolkien, der tapferste aller lebenden Menschen. Außerdem kennt er viele der alten Künste und Überlieferungen, denn er lernt viel von seinen Verwandten, den Elben, und von Gandalf. 2980, in dem Jahr, in dem Théoden König wird und Aragorn 49 Jahre alt ist, kehrt er bei Galadriël in Lothlóriën ein. Dort trifft er Arwen wieder und sie verloben sich auf dem Cerin Amroth. Als Elrond davon erfährt, stellt er Aragorn eine Aufgabe wie einst Thingol Beren: Er soll nichts Geringeres tun, als das Königreich der Menschen neu zu errichten, als Vereintes Königreich von Gondor und Arnor.
Die nächsten Jahrzehnte bleibt Arwen in Bruchtal und Aragorn kämpft weiter. Nachdem der Herrscherring gefunden worden ist, macht er sich zum Verbündeten der Hobbits. Es gelingt, Narsil neu zu schmieden, und er nennt es Andúril. Arwen macht ihm jenes große königliche Banner, das er 3019 in der Schlacht auf den Pelennor-Feldern entrollt, nachdem er auf den Pfaden der Toten gewandelt ist.
39 Jahre also muss Aragorn nach seiner Verlobung warten, ehe er, 88 Jahre alt, von Elrond das Zepter von Annúminas erhält, am 1. Mai 3019 zum König gekrönt wird und Arwen heiraten darf. Als erst dritter Mensch nach Beren und Tuor ehelicht er eine Elbin – und da sie von Elrond und er von Elros abstammt, heiratet er seine Urur…ur-Tante.
König Elessar wird er genannt (»Elbenstein«), nach dem Stein, den ihm Arwen schenkte und Galadriël übergab und wie es schon lange von Olorin geweissagt war. Er nennt sich auch Telcontar (»Streicher« in Quenya), er regiert 122 Jahre und wird bekannt als großer, gerechter und ruhmreicher König. Und wie die großen Könige von Númenor, die freiwillig ihr Zepter aufgegeben hatten, ehe sie zu schwach wurden, gibt er seines weiter an Eldarion, seinen Sohn. Da ihm, als letztem der Númenórer, vergönnt ist, nach Belieben sein Leben zu beenden, legt er sich am 1. März im Jahr 120 des Vierten Zeitalters (1541 nach Auenlandzeitrechnung), an dem Tag, an dem er 210 Jahre alt wird, nieder und entschläft. Arwen aber geht nach Lóriën und legt sich im späten Winter dort zum Sterben nieder, 2900 Jahre alt, und ihr Grab findet sie auf dem Cerin Amroth.
In der ersten Filmtrilogie von Peter Jackson wird Aragorn von Viggo Mortensen dargestellt.
Karte 96
Aragorn II. – auf Sindarin bedeutet der Name »königlicher Baum« – ist der 16. und letzte Stammesführer der Dúnedain des Nordens und erste König der Vereinten Königreiche von Gondor und Arnor, abstammend in direkter Linie von Elendil und Isildur (39. Erbe Isildurs in direkter Abstammung). Über diese kann er seinen Stammbaum zurückverfolgen bis zu Elros, dem ersten König von Númenor, und darüber hinaus bis Beren und Lúthiën, sodass er nicht nur von Elben abstammt, sondern sogar von einer Maia – wenn auch über ungefähr 70 Generationen und viele Tausend Jahre. Auch ist er ein Abkömmling des ersten der Drei Häuser der Menschen, dem von Beor.
Aragorn wird am 1. März im Jahr 2931 des Dritten Zeitalters geboren, als Sohn von Arathorn II. und dessen Gemahlin Gilraën. Sein Vater wird 2933 erschlagen, seine Mutter bringt ihn zu seinem (entfernten) Verwandten Elrond nach Imladris (Bruchtal). Dort wird er inkognito unter dem Namen Estel (»Hoffnung«) aufgezogen und verbringt viel Zeit auf Streifzügen und in Lóriën. Als er 20 Jahre alt wird, verrät ihm Elrond, wer er ist, und übergibt ihm Barahirs Ring und das zerbrochene Schwert Narsil. Er sagt ihm große Taten voraus und auch, dass er sehr viel länger leben könne als normale Menschen.
Am nächsten Tag trifft Aragorn im Wald von Bruchtal bei Sonnenuntergang, während er gerade das Lied von Beren und Lúthiën singt, auf Arwen Undómiël, die Tochter von Elrond, und er ruft sie bei dem Namen, mit dem Beren Lúthiën gerufen hatte: Tinúviël!
Elrond erklärt ihm, er müsse sich seiner Tochter erst würdig erweisen, sei diese doch nicht nur von hohem Rang, sondern auch weise und erfahren, geboren vor 2710 Jahren. So beginnt für Aragorn eine lange Zeit des Kampfes und des Wanderns; er wird hart und grimmig und tritt auf in vielen Verkleidungen. Mit 25 Jahren, 2956, lernt er Gandalf kennen und wird sein Freund – und einer der gefährlichsten Feinde von Sauron. Er kämpft mit den Rohirrim und für Ecthelion II., den Truchsess von Gondor, dringt 2980 in den Hafen von Umbar ein und verbrennt die Schiffe der Korsaren, doch nie offenbart er seine Identität und seine Herkunft. Als Thorongil, »Adler des Sterns«, wird er bekannt, denn er trägt einen kleinen silbernen Adler am Mantel. Eine seiner weiteren Verkleidungen ist Streicher, als den ihn Frodo und seine Gefährten kennenlernen.
Aragorn ist in dieser Zeit, so Tolkien, der tapferste aller lebenden Menschen. Außerdem kennt er viele der alten Künste und Überlieferungen, denn er lernt viel von seinen Verwandten, den Elben, und von Gandalf. 2980, in dem Jahr, in dem Théoden König wird und Aragorn 49 Jahre alt ist, kehrt er bei Galadriël in Lothlóriën ein. Dort trifft er Arwen wieder und sie verloben sich auf dem Cerin Amroth. Als Elrond davon erfährt, stellt er Aragorn eine Aufgabe wie einst Thingol Beren: Er soll nichts Geringeres tun, als das Königreich der Menschen neu zu errichten, als Vereintes Königreich von Gondor und Arnor.
Die nächsten Jahrzehnte bleibt Arwen in Bruchtal und Aragorn kämpft weiter. Nachdem der Herrscherring gefunden worden ist, macht er sich zum Verbündeten der Hobbits. Es gelingt, Narsil neu zu schmieden, und er nennt es Andúril. Arwen macht ihm jenes große königliche Banner, das er 3019 in der Schlacht auf den Pelennor-Feldern entrollt, nachdem er auf den Pfaden der Toten gewandelt ist.
39 Jahre also muss Aragorn nach seiner Verlobung warten, ehe er, 88 Jahre alt, von Elrond das Zepter von Annúminas erhält, am 1. Mai 3019 zum König gekrönt wird und Arwen heiraten darf. Als erst dritter Mensch nach Beren und Tuor ehelicht er eine Elbin – und da sie von Elrond und er von Elros abstammt, heiratet er seine Urur…ur-Tante.
König Elessar wird er genannt (»Elbenstein«), nach dem Stein, den ihm Arwen schenkte und Galadriël übergab und wie es schon lange von Olorin geweissagt war. Er nennt sich auch Telcontar (»Streicher« in Quenya), er regiert 122 Jahre und wird bekannt als großer, gerechter und ruhmreicher König. Und wie die großen Könige von Númenor, die freiwillig ihr Zepter aufgegeben hatten, ehe sie zu schwach wurden, gibt er seines weiter an Eldarion, seinen Sohn. Da ihm, als letztem der Númenórer, vergönnt ist, nach Belieben sein Leben zu beenden, legt er sich am 1. März im Jahr 120 des Vierten Zeitalters (1541 nach Auenlandzeitrechnung), an dem Tag, an dem er 210 Jahre alt wird, nieder und entschläft. Arwen aber geht nach Lóriën und legt sich im späten Winter dort zum Sterben nieder, 2900 Jahre alt, und ihr Grab findet sie auf dem Cerin Amroth.
In der ersten Filmtrilogie von Peter Jackson wird Aragorn von Viggo Mortensen dargestellt.